Die katholische Kirche Heilig Kreuz auf dem Margarethenhügel, der schon zu römischen Zeiten besiedelt war, wurde – nach der Grundsteinlegung am 21. Juli 1895 – am Osterfest 1896 geweiht. Die ersten katholischen Gottesdienste in Binningen nach der Reformation fanden zuvor bereits seit seit 1889 im Tanzsaal eines Restaurants statt.

Mit ihrem spitzen, hohen Kirchturm, der erst 1908 fertiggestellt wurde, ist die Kirche ein Wahrzeichen von Binningen. Der Innenraum der Kirche wurde (nach 1954) umfassend im Jahr 1990 und letztmals 2009 nach einem Brand in der Marienkapelle  renoviert.

Kirchenfenster

Auffallend in der Kirche sind die farbigen, modernen Kirchenfenster, die Christof Zünd 1990 zu den «Seligpreisungen» des Neuen Testamentes geschaffen hat. «Die Bilder in den Fenstern sollen dazu beitragen, Jesu Worte der Bergpredigt anzunehmen, zu überdenken und zu leben. In jedem Bild finden wir das Kreuz, Jesus, der alles Leid gelitten und überwunden hat. In verschiedenen Haltungen finden wir menschliche Hände, die wirken, was uns Menschen durch die Kraft Gottes möglich ist. Die verschiedenen Zeichen zeigen auf, was vertrauendes Tun fertig bringt und uns den Verheissungen Jesu zuführt. Ein Bild trägt keine Hände, Gott wirkt. Der Lebensbaum als Zeichen des Lebens, das von Gott kommt», so schrieb Christoph Zünd selber zu diesen zwölf Fensterbildern. Das Fenster «Gott gibt uns Leben im Zeichen des Lebensbaumes» stand Pate zum dem seit 1.1.2021 offiziellen Logo und Siegel der Pfarrei Heilig Kreuz. Neben den zehn Fenstern zur Bergpredigt finden sich auf der Orgelempore zwei Fenster zur Thematik des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.

 

  • Bedeutung der Fenster

    links: Selig sind, die mit leeren Händen vor Gott stehen, die einfach und bescheiden sind.

    Mitte: Selig sind die, die Not der Welt mittragen, Gott wird ihnen tragen helfen.

    rechts: Selig sind, die reinen Herzens sind, offen und ohne Hintergedanken.

  • Bedeutung der Fenster

    links: Selig sind, die Verleumdung und Leid ertragen.

    Mitte: Selig sind die, die keine Gewalt anwenden.

    rechts: Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung erleiden.

     

  • Bedeutung der Fenster

    links: Selig sind, die um das Reich Gottes in dieser Welt beten.

    Mitte: Selig sind die, die Frieden stiften, indem sie mit Offenheit Fäuste öffnen.

    rechts: Gott gibt uns Leben im Zeichen des Lebensbaumes.

  • Bedeutung der Fenster

    links: Selig sind die barmherzigen Menschen, die bereits sind, zu teilen.

    Mitte / rechts: Darstellen des Glaubensbekenntnisses in zwei Bildern.

Anbetung der Drei Könige

Das Bild Anbetung der Könige hat bereits eine lange Geschichte hinter sich:

Es stammt aus dem Atelier von Rogier van der Weyden und entstand als Teil eines Tryptichons für die Kartause von Miraflores in der Nähe von Burgos um ca. 1490-1495. Das Tryptichon wurde ca. 1659 zerlegt und zersägt und 1809 vom französischen General Darmagnac aus Burgos entfernt.

  • Die weiteren Besitzer

    Die weiteren Besitzer der "Anbetung der Könige" (Mittelteil des ehemaligen Tryptichons)

    • Ca. 1910 M. Nathan, Brüssel
    • 1945 Goudstikker (Kunsthändler)
    • 1951 S.J. Mak van Waay, an einer Auktion ersteigert von:
    • Carl Nathan, Binningen
    • Seit 1982 Eigentum der Röm.-Kath. Kirchgemeinde Binningen (Legat von C.+L. Nathan-Rupp mit der Auflage, das Bild bei einer Renovation in der Kirche aufzuhängen. Die Auflage wurde bei der 2. Innenrenovation im Jahr 1990 erfüllt).

Zwölf Apostel

Das Bild mit den zwölf Aposteln und Jesus in ihrer Mitte, das über dem Eingang zur Sakraments- und Marienkapelle hängt, ist im 15. Jahrhundert im fränkisch-nürnbergischen Raum entstanden. Der unbekannte Künstler verwendete Temperafarben auf einem Holzuntergrund. Der Rahmen des Bildes stammt aus der Ursprungszeit. Das Kunstwerk diente früher als unterster Teil eines Altarflügels. Daher waren seinerzeit die zwölf Apostel mit Jesus quasi auf der Höhe des Altars positioniert, als ob der Künstler sie um den Altartisch gruppiert und gemalt hätte. Mitten in der Gruppe steht Jesus, einen Reichsapfel tragend, als Zeichen seiner Herrschaft; mit seiner rechten Hand deutet er darauf hin. Der Reichsapfel ist mit einem Kreuz versehen. Mit diesem Hinweis wird dem Betrachtenden bewusst, dass die wahre Herrschaft Jesu durch seine Hingabe am Kreuz zu verstehen ist. Somit passt das Bild wunderbar zum Patrozinium der Binninger Heilig Kreuz Kirche. 

  • Die zwölf Apostel mit ihren Attributen

    Viele der Apostel tragen ein Attribut, woran wir sie namentlich erkennen können. Zum Beispiel erkennt man Petrus mit einem überdimensionalen Schlüssel. Johannes an einer kleinen Schlange, die sich aus seinem Becher windet. Andreas trägt vor sich ein heute nach ihm benanntes «Andreaskreuz». Leicht zu erkennen sind ausserdem Jakobus (der Ältere) mit der Muschel auf seinem Hut und Jakobus (der Jüngere) mit der Keule in der Hand. Bartholomäus trägt ein Messer und Philippus erkennt man an dem T-förmigen Kreuz. Der Apostel mit der Säge ist Simon. Drei Apostel tragen kein Symbol, als ob der Künstler sehr diskret mit dem Apostel Judas umgehen wollte: Ist es etwa derjenige mit den gesenkten Augenlidern?

  • Eine Schenkung von Robert Küng

    Dieses Bild wurde der Pfarrei im Jahr 2001 von einem grossherzigen Gönner überlassen. Sein Name war Robert Küng, der sich dafür eingesetzt hatte, dass einerseits das Dreikönigsbild des Künstlers Van der Weyden für die Kirche fachmännisch restauriert wurde und andererseits, dass das «ästhetische Gleichgewicht» durch ein Bild aus ähnlicher Zeit in der Kirche wiederhergestellt wurde. Herr Küng erwarb das Bild beim Auktionshaus Koller in Zürich und liess es fachgerecht restaurieren, bevor er es der Kath. Kirchgemeinde Heilig Kreuz im Jahr 2001 schenkte.

Altar, Ambo und Taufstein

Altar, Ambo und Taufstein wurden 1990 von Eduard Stöcklin geschaffen.

„Am Altar sind die bewegten Linien ein Ausdruck des Lebens, des Bewegten, in der Mitte stehen das Kreuz und der Kreis (als Ganzheitszeichen), mit denen wir erst die Schöpfung verstehen. Der Ambo nimmt die bewegten Linien des Lebens auf. Sie dienen als Grundlage, aus denen dann der rechteckige Korpus mit dem Kreuz aufsteigt.“

Der Taufstein würde von Eduard Stöcklin und Pezer Moilliet 1990 geschaffen.

 

Die Weihnachtskrippe

Die Weihnachtskrippe schaffte der Künstler Robert Hangartner im Jahr 2009, nachdem die alte Krippe wegen eines Brandes in der Kirche zerstört worden war. Die Marienstatue fertigte derselbe Künstler im Jahr 2010. Die Krippe umfasst 11 menschliche Figuren und 6 Tiere sowie eine orientalische Stallruine. Die ca. 60cm hohen Figuren wurden vom Künstler mit einer Motorsäge aus Eichenholz gefertigt und mit einem Bildhauermesser nachbearbeitet. Das besondere an der Krippe ist, dass die Figuren frei kombinierbar sind. So lassen sich über die Advents- und Weihnachtszeit unterschiedliche Szenen der Weihnachtsgeschichte darstellen.

Das Ikonenkreuz

Das Ikonenkreuz mit der Grösse 90 auf 80 cm, das während aller Gottesdienste im Altarraum der Heilig Kreuz Kirche steht, wurde im Jahr 2006 geschaffen. Es stammt vom Ikonenkünstler Marakrius Tauc aus Wiesbaden.

Auf der einen Seite des doppelseitigen Reliquiar- und Prozessionskreuzes finden wir den gekreuzigten Jesus mit der trauernden Maria und dem Lieblingsjünger Johannes zur rechten und zu Linken. Ebenso ist in leuchtendem rot eine Reliquie sichtbar.

Ikonenkreuz Ausschnitt: Jesus hilft einem Mann auf.

Auf der Rückseite des Kreuzes ist eine Auferstehungsszene bildlich festgehalten: Christus befreit einen Menschen vom Tod und richtet ihn auf. Auf dieser Seite des Ikonenkreuzes sind die vier Evangelisten mit den ihnen eigenen Symbolen von Adler, Löwe, Stier und Engel in den Kreuzesenden versinnbildlicht.